Donnerstag, 18. Dezember 2008
Mittwoch, 17. Dezember 2008
Montag, 15. Dezember 2008
Dieser Zauber
nie vergessen, den du
zwischen uns erweckt hast -
gleich in der ersten Nacht.
Auch wenn es schien,
daß er verlorenging
auf den nebligen Wegen,
die uns auseinanderführten....
ich habe ihn nie aufgegeben,
habe ihn hochgehalten
über all die Konfusion,
all die Unstimmigkeiten,
die uns zu Fremden machten...
uns, die wir uns
Paradiese schaffen konnten,
wunderzarte Seifenblasenwelten,
die im Explodieren
unsre Träume fallen ließen,
ehe sie flügge waren.
Doch diesen Zauber
habe ich mir in
seiner ganzen stilllen
Unerklärlichkeit bewahrt.
Er lebt weiter,
dein beseelendes Geschenk
an mein Leben.
Freitag, 12. Dezember 2008
Initiale
Aus unendlichen Sehnsüchten steigen
endliche Taten wie schwache Fontänen,
die sich zeitig und zitternd neigen.
Aber, die sich uns sonst verschweigen,
unsere fröhlichen Kräfte - zeigen
sich in diesen tanzenden Tränen.
Aus: Das Buch der Bilder
Rainer Maria Rilke
~M~
Mittwoch, 10. Dezember 2008
Montag, 8. Dezember 2008
Sonntag, 7. Dezember 2008
Kindheit
Es wäre gut viel
nachzudenken, um
von so Verlornem etwas auszusagen,
von jenen langen Kindheit-Nachmittagen,
die so nie wiederkamen - und warum?
Noch mahnt es
uns -: vielleicht in einem Regnen,
aber wir wissen nicht mehr was das soll;
nie wieder war das Leben von Begegnen,
von Wiedersehn und Weitergehn so voll
wie damals, da
uns nichts geschah als nur
was einem Ding geschieht und einem Tiere:
da lebten wir, wie Menschliches, das Ihre
und wurden bis zum Rande voll Figur.
Und wurden so
vereinsamt wie ein Hirt
und so mit großen Fernen überladen
und wie von weit berufen und berührt
und langsam wie ein langer neuer Faden
in jene Bilder-Folgen eingeführt,
in welchen nun zu dauern uns verwirrt.
Aus:Neue Gedichte
Rückbesinnung,Träume,Gegenwart
~M~
Mittwoch, 3. Dezember 2008
o tannenbaum!
Vielleicht so !
Dich finden,
ohne mich zu verlieren.
Mich dir geben,
ohne mich aufzugeben.
Dich verstehen,
ohne mich zu übersehen.
So könnte es gehen.